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22. Juli 2008

Literarische Reise auf der Mittelweser

In der neuesten Publikation von "Niedersachsen" kommt Achim aber nur als Randnotiz vor

(Achimer Kreisblatt)

 

Von Manfred Brodt

ACHIM/VERDEN Bernd Oeljeschläger ist ein mutiger Verleger und ein erfolgreicher zugleich. Seit vier Jahren verlegt er in Kooperation mit dem Niedersächsischen Heimatbund die Zeitschrift "Niedersachsen" mit Beiträgen über Kultur, Geschichte, Heimat und Natur. Fünfmal im Jahr kommt das Hochglanzprodukt heraus. Die neueste Ausgabe von "Niedersachsen" widmet sich ganz dem Bereich der Mittelweser von Minden bis Bremen, und das gleich in einer Auflage von 10 000.Gestern im Achimer Rathaus stellten der Verleger und Martin Fahrland, Geschäftsführer der Mittelweser Touristik, im Achimer Rathaus die lesenswerte Broschüre vor, die für 5,90 Euro im Buchhandel erhältlich ist.
Professor Hansjörg Küster, Präsident des niedersächsischen Heimatbundes, behandelt die Geologie der Landschaften an Weser und Aller, beginnend bei der Eiszeit und endend mit der vieles relativierenden Feststellung: "Bei der nächsten Eiszeit könnte wieder alles anders werden." Im Porträt der Mittelweser wird Geschichte lebendig: "Schon vor 120 000 Jahren sollen sich Menschen an der mittleren Weser als Fischer und Sammler aufgehalten haben... Vor 4000 Jahren benutzten sie für Fahrten auf dem Strom Einbäume, die zusammengebunden auch als Transportmittel dienten." Von der mittelalterlichen, mit Treideln, Staken und Rudern verbundenen Schifffahrt, die Getreide, Salz. Bier, Glas und Baumaterial nach Bremen und in die weite Welt brachte, Hering, Stockfisch, Tran, Käse und Butter retour kommen ließ, geht die Reise des Autors weiter zur Dampfschifffahrt und den heutigen Binnenschiffen, die 230 Millionen Tonnen befördern. Zwei Drittel entfallen dabei auf Massengüter wie Baustoffe, Mineralöl, Kohle, Düngemittel, Stammholz oder die modernen Container. Auch über Deutschlands ältestes Eisenbahn-Museum in Bruchhausen-Vilsen, das Mädchen aus dem Moor bei Uchte, den Nienburger Spargel und die Aalfischerei erfährt der Leser viel. Domführer Ludwig Grupe stellt den Verdener Dom und seine Geschichte ins gebührende Licht. Verden mit weiteren Ansichten, der Erbhof in Thedinghausen und das Schloss Etelsen werden kurz erwähnt, Achim außer in Randnotizen kaum. Das Zigarrenmacherdenkmal, das idyllische Bollen, der Badener Berg mit dem Pfingstmarkt, der eigentlich eine Pfingstwiese ist, werden kurz genannt, längere Textbeiträge oder gar Fotos über Achim fehlen aber gänzlich. Dies obwohl die Mittelweser Touristik gerade erst Achim touristisch unter ihre Fittiche genommen hat. Bietet Achim touristisch einfach zu wenig?
Sei's drum. Die interessante, nicht öffentlich subventionierte Publikation ist auch in Achims Tourist-Info im Rathaus zu bekommen.

Das Achimer Kreisblatt im Internet:
www.kreiszeitung.de