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10. September 2011

Delmenhorst. Jahrbuch 2011

Das neue Jahrbuch als "bunter Strauß"

(Delmenhorster Kreisblatt)

Von Frank Hethey

Im neuen Heimatjahrbuch befassen sich zehn Autoren mit ganz unterschiedlichen Aspekten der Lokalgeschichte. Fast könnte man von einem Jubiläum sprechen: Handelt es sich doch um den 15. Band seit dem Wiedererscheinen der Jahrbücher.

 

Delmenhorst. So kennt man ihn sonst nicht, den Geschäftsführer der Stadtwerke Delmenhorst. Beim Blick auf die Geschichte des örtlichen Badewesens zeigt sich Hans-Ulrich Salmen von seiner empfindsamen Seite. „Kurz bevor das Wasser im Delfina abgelassen wurde, drehte ich als letzter Schwimmer ganz alleine meine Runden“, bekennt der 52-Jährige. Ein wenig wehmütig habe er Abschied genommen und sich zugleich auf eine große Zukunft gefreut.

 

Als alleiniger Herausgeber des Sammelbands fungiert wie schon im vorigen
Jahr der Heimatverein Delmenhorst. Dessen Vorsitzender Helmut Steinert
setzt erneut auf das Konzept des letztjährigen Heimatjahrbuchs. Dazu gehört eine Stärkung des volkstümlichen Teils. „Zuletzt ist das Heimatjahrbuch immer wissenschaftlicher geworden“, sagt Steinert. Zwar liege es keineswegs in seiner Absicht, die wissenschaftliche Beschäftigung mit Geschichte einzuschränken. Gleichwohl wolle er den Lesern einen „bunten Strauß“ von wissenschaftlichen Aufsätzen, volkstümlichen Schilderungen und Vereinsinformationen anbieten. Erschienen ist das Heimatjahrbuch wiederum im Verlag „CULTURCONmedien“ von Bernd Oeljeschläger aus Wildeshausen. Die Höhe der Auflage liegt bei 800 Exemplaren. Eine Hälfte davon ist für die Vereinsmitglieder reserviert, die andere soll in den freien Verkauf gehen. Da es sich um den 15. Band seit dem Wiedererscheinen der Heimatjahrbücher ab 1996 handelt,besteht sogar ein Grund zu besonderer Genugtuung. „Ein kleines Jubiläum sozusagen“, meint „Von Hus un Heimat“-Autor Sönke Ehmen, der maßgeblich an der Redaktion des Heimatjahrbuchs beteiligt war. Zu den Pluspunkten des neuen Jahrbuchs gehört die Aktualität. Nicht nur, weil Salmen pünktlich zur Eröffnung der „GraftTherme“ das Wort ergreift. Auch der Geschäftsführer des Bauvereins, Axel Fischer, liefert anlässlich des 100-jährigen Bestehens seines Vereins eine Kurzfassung der Jubiläumsbroschüre.

 

Zusätzlich nehmen Museumsleiter Hans-Hermann Precht und Ines Rosenkranz den 80. Jahrestag der Existenzkrise der Stadt Delmenhorst in den Blick. Zwei beteiligte Historiker Zwei beteiligte Historiker sind bewährte Kräfte: Dr. Dieter Rüdebusch und Kurt Müsegades. Beide greifen die Beziehung zwischen Stadt und Land auf. Rüdebusch untersucht das Wechselspiel zwischen Delmenhorst und Holzkamp, Müsegades schreibt über Delmenhorst und Hasbergen. Ein spannendes Thema. Nicht zu Unrecht erklärt Rüdebusch: „Die Beziehung Stadt-Land gehört zu den relativ wenig erforschten historischen Themen, nicht nur im Oldenburger Land.“ Bei der Redaktion der Heimatjahrbücher will Steinert künftig kürzer treten. Der 74-Jährige baut auf jüngere Kräfte. „Ich habe zwei Mal darum gekämpft, dass das Heimatjahrbuch so wird wie es ist“, sagt Steinert. „Jetzt wird es Zeit für jüngere Leute, das Ruder zu übernehmen.“