Presse
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06. April 2011
Abenteuerlustig auf dem Balkan
Zwölf Titel umfasst die Edition Balkan bisher. Die Reihe stößt auf ein breites Medienecho.
(Nordwest-Zeitung)
Wildeshausen - Zeitgenössische Literatur aus Bulgarien und Serbien ist in deutschen Buchregalen kaum zu finden. Übersetzungen sind selten, das Interesse bisher gering. Das soll sich ändern, und dazu möchte der Wildeshauser Verleger Bernd Oeljeschläger seinen Teil beitragen. Mit seinem Wildeshauser-Berliner Verlag Culturcon-Medien hat er sich mit dem Berliner Verlag Dittrich zusammengetan und produziert seit Herbst 2010 die neue „Edition Balkan“.
„Ich bin abenteuerlustig“, begründet Oeljeschläger den Einstieg in dieses neue Genre. Bisher hat er sich als Verleger auf Bücher zu Kultur-, Geschichts-, Heimat- und Naturthemen spezialisiert. Das soll unter der Marke Culturcon auch so bleiben, so dass der Ausflug in die Literatur unter dem Dach des Dittrich-Verlages angesiedelt ist.
Literatur vom Balkan sei bisher in Deutschland nur vereinzelt in einigen Verlagen veröffentlicht worden, berichtete Oeljeschläger. Der Weg bis zum Start der Reihe war steinig und für den Wildeshauser mit mehreren Reisen verbunden. Dreimal weilte er in Bulgarien, selbst in Ministerien gab es Gespräche. Als die EU eine Förderung von rund 50 000 Euro für Übersetzungen zusagte, nahm das Projekt Fahrt auf.
Bei der Leipziger Buchmesse im März war die Edition Balkan genau richtig, denn Serbien war diesmal das Schwerpunktland. Entsprechend groß fiel die Beachtung der neuen Reihe aus, freute sich Oeljeschläger. In vielen überregionalen Zeitungen sowie in TV- und Radiosendern gab es Besprechungen. Am Messestand von Culturcon und Dittrich-Verlag schaute gar Kulturstaatsminister Bernd Neumann vorbei und informierte sich.
Ziel sei es, zeitgenössische Autoren des Balkans vorzustellen, die ebenso anspruchsvoll wie unterhaltsam seien, so der Verlag. Herausgeber sind Nedialka und Roumen M. Evert, wechselweise in Berlin und Plowdiw beheimatet. Die Reihe soll das gegenseitige Kennenlernen verschiedener Kulturen fördern, „damit das verzerrte Bild, das sich die eine Gesellschaft von der anderen macht, der Wirklichkeit angemessene Formen annimmt“, heißt es. Zwölf Bücher von renommierten Autoren aus Bulgarien und Serbien gibt es in der Edition. Weitere Titel, auch aus anderen Balkanländern, sind geplant.
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